"Wir sind auf dem absolut richtigen Weg"

„Vier Punkte in den beiden Spielen in Nürnberg und in Mannheim wären super“, lautete die Aussage von HTCU-Trainer André Henning vor Antritt der Reise nach Bayern und Baden. Dem Mann konnte geholfen werden. Mit den drei Nürnberger Punkten im Marschgepäck folgte ein couragierter Auftritt beim Final-Four-Mitbewerber Mannheimer HC, der mit einem 2:2 und damit einem weiteren Zähler belohnt wurde. „Wir haben die Mannheimer wie erhofft auf Distanz gehalten, jetzt haben wir es in den Heimspielen selbst in der Hand. Ja, ich bin mit dem Wochenende zufrieden“, sprach Teammanager Horst Stralkowski das aus, was alle im Uhlen-Tross dachten.
Gegen einen Gegner, der sich in Sachen Qualität so sehr von den Nürnberger unterscheidet, fanden die Mülheimer am Neckarplatt in den ersten 35 Minuten zu einer ganz, ganz feinen Leistung. So hatte man den HTCU, der schließlich auf seine Standardinnenverteidigung mit Ole Keusgen und Jan Gehlen sowie auf die U21-Nationalspieler Henning Hüttermann und Jan Nitschke verzichten musste, lange nicht erlebt. „Wir haben in Nürnberg gesehen, dass wir gut drauf sind und wollten unbedingt nachlegen“, so Henning, der vom Spiel und von seiner Auswahl sehr, sehr angetan war. „Eine tolle Partie, so viel Feuer habe ich in diesem Jahr noch nicht erlebt. Was die Jungs im Vergleich zum Köln-Spiel in Sachen Motivation und Engagement gezeigt haben, war etwas ganz anderes. Das war ein toller Auftritt, bei dem um jeden Zentimeter gefightet wurde.“ Die Startphase bedeutete Einbahnstraßen-Hockey Marke Uhlenhorst. Die Bemühungen wurden dann auch früh durch Thilo Stralkowski (nach Freischlag des Nationalteam-Kollegen Tobias Matania) mit dem Führungstreffer belohnt.
Die Partie wurde im Anschluss etwas offener, doch der HTCU hielt weiter die Fäden in der Hand und legte durch Matania entschlossen nach. „Unter dem Strich hat uns die erste Halbzeit deutlich gehört“, lautete Hennings Bilanz.
Der zweite Spielabschnitt begann mit dem schnellen Rückschlag. Da war sie, die erste Nachlässigkeit, aus der der Mannheimer Guido Barreiros dankbar Kapital schlug. Auch in der Folgezeit gab es Defizite in der Defensive. „Wir hatten in dieser Phase keine schnellen Füßen“, so der Trainer. Schließlich kam Gastgeber MHC durch seinen Eckenspezialisten Tomas Prochazka eine Viertelstunde vor Schluss zum Ausgleich.
Die Mülheimer zeigten laut Hening eine extrem positive Reaktion. Die Chance zum Siegtreffer bot sich Christopher Rühr, der aber am glänzend reagierenden Torhüter Andreas Späck scheiterte. Die Mannheimer waren ihrerseits im Aufwind, wenn sie in Überzahl spielten. An die Adresse der Gäste gingen drei Grüne Karten, dazu kam die unberechtigte Gelbe Karte für Lukas Windfeder.
Dem Trainer konnte das in der sonnigen Kurpfalz nicht die gute Laune rauben: „Das Unentschieden ist für uns mehr als verdient. Mit den vier Punkten am Wochenende können wir sehr gut leben. Die Mannschaft hatte heute eine extrem hohe Moral und Qualität. Wir sind absolut auf dem richtigen Weg.“
Mannheimer HC – HTC Uhlenhorst 2:2 (0:2)
Tore: 0:1 (6.) Stralkowski, 0:2 (25., KE) Matania, 1:2 (36.) Barreiros, 2:2 (55., KE) Prochazka
HTCU: Reuß – Windfeder, Fürk, J. Meyer, Buse, F. Meyer, Otto, Matania, Rabente, Schmiedel, Schmitz, Fleckhaus, Brock, Rühr, Stralkowski, Correia
Gerd Böttner, WAZ