Bescherung bei den Uhlen

Mit 6:3 gegen Krefeld in die Weihnachtspause


Kapitän Thilo Stralkowski ebnete mit seinem Doppelpack den Weg zum fünften Saisonsieg.

Frohe Weihnachten bei den Uhlen! Vor der prächtigen Kulisse von 500 Zuschauern sorgte der Hockey-Bundesligist am Samstag in der Sporthalle an der Lehnerstraße schon einmal für eine richtig schöne Bescherung. Mit der Schubkraft einer nahezu perfekten Defensivarbeit ließ der HTC Uhlenhorst dem ewigen Rivalen Crefelder HTC nicht den Hauch einer Chance, erarbeitete beim Heimspiel mit sehenswertem Teamwork den fünften Sieg im fünften Saisonspiel und ist in dieser Ausrichtung ein unumstrittener Kandidat für das Viertelfinale. In dieser Verfassung sind die Mülheimer auch dann ein sicherer und heißer Tipp.
Angesichts der rappelvollen Sportstätte ließen sich die Herren nicht lange bitten. Mit der ersten Sekunde nahm das Match so richtig Fahrt auf. In den ersten zehn Minuten ergaben sich hüben wie drüben Chancen im Minutentakt. Dies allerdings mit klaren Vorteilen für die von Sturm und Drang beseelten Uhlen. Nach dem perfekten Solo traf Olympiasieger Thilo Stralkowski bereits in der ersten Minute den Pfosten, der Londoner Mitstreiter Jan Philipp Rabente bewies in Minute vier, dass auch er diese Übung beherrscht. Der HTCU wirbelte mit Hochgeschwindigkeit weiter, doch die längst fällige Führung wollte einfach nicht gelingen, weil CHTC-Keeper Niklas Sakowsky gegen Benedikt Fürk, Ole Keusgen und Stralkowski bewies, dass er zu den besten deutschen Torhütern zählt.
Aber auch sein Gegenüber Felix Reuß ist ein Meister seines Fachs. In der Frühphase dieser unterhaltsamen Begegnung verhinderte er gegen Felix Klein und Alan Butt den durchaus möglichen Rückstand.
In der 13. Minute (kurz zuvor hatte der Krefelder Janick Eschler ebenfalls den Pfosten getroffen) war der Bann dann endlich gebrochen. Bei der ersten Ecke für die Gastgeber beförderte Stralkowski den Ball halbhoch ins Gästetor.
Die Auswahl von Trainer André Henning nahm nun etwas das Tempo aus dem Spiel und wurde für die erste Nachlässigkeit in der Defensive prompt bestraft, als Patrick Schmidt unbedrängt zum Ausgleichstreffer ausholte. Die Antwort des Tabellenführers kam postwendend. Mit einer Kopie des ersten Tores sorgte Nationalstürmer Strakowski für die neuerliche Führung. Die wiederum zeigte bei den Gäste keine Schockwirkung. In der Schlussphase der ersten Halbzeit setzten sie die Akzente. Reuß rettete erneut glänzend gegen Max van Laak, um beim fragwürdigen Siebenmeter von Alan Butt machtlos zu bleiben. Mit dem 2:2 zur Halbzeit waren die Krefelder bestens bedient.
Nach dem zweiten Teil der vorweihnachtlichen Veranstaltung waren sie dann richtig bedient, weil sie gegen den wie aus einem Guss spielenden HTCU keine Mittel und keine Antworten gefunden hatten. Bestes Beispiel für die Entschlossenheit der Mülheimer war der Treffer zum 3:2. Stralkowski eroberte den Ball an der Bande und bediente den freistehenden Jan Gehlen.
Die 41. Minute war dann die Minute der endgültigen Weichenstellung. Nach einem Fehlpass konnte Fürk den Krefelder Klein nur regelwidrig stoppen. An der Konsequenz Siebenmeter gab es nichts zu rütteln. Wie unverzichtbar Reuß für den HTCU ist, zeigte er mit der umgehenden Schadensreparatur. Der Siebenmeter von Alan Butt war gewiss nicht schlecht, doch die Reaktion des Torhüters war einfach besser. Seine Teamkollegen nahmen diesen Steilpass sofort auf und zogen mit einem Zwischenspurt unaufhaltsam davon. Binnen weniger Minuten hieß es in Person von Fürk und des in der Schlussviertelstunde auf Touren gekommenen Christopher Rühr 6:2. Der zweite Treffer des jungen Nationalspielers bedeutete dabei einen tiefen Griff in die Trickkiste.
Dass sich die Zuschauer nach dem Spielende mit Standing Ovations bei den Uhlen bedankten, gehörte stimmig zur kollektiven Glückseligkeit. Kurz vor dem Weihnachtsfest hatte der Tabellenführer für eine richtig schöne Bescherung gesorgt.
Tore: 1:0 (13., KE) Stralkowski, 1:1 (28.) Schmidt, 2:1 (18., KE) Stralkowski, 2:2 (25., Siebenmeter) A. Butt, 3:2 (37.) Gehlen, 4:2 (47.) Fürk, 5:2 (48.) Rühr, 6:2 (51.) Rühr, 6:3 (51.) A. Butt
HTCU: Reuß, B. Brinkmann – Gehlen, Keusgen, Rabente, Otto, Matania, Fürk, Fleckhaus, Rühr, Schmitz, Stralkowski
CHTC: Sakowsky, Appel – van Laak, L. Butt, Klein, Michely, Bergman, A. Butt, Eschler, Schmidt, von Oertzen, Blasberg
Ecken: 5 (2 Tore)1 (0 Tore)
Schiedsrichter: Göntgen (Kahlenberger HTC)Neideck (HC Speyer)
Zuschauer: 500
Gelbe Karte: Schmidt (60.)
Gerd Böttner – derwesten.de

Christopher Rühr drehte nach der Pause auf.