Starker 3:1-Sieg gegen RW Köln – die EHL kann kommen!

Der HTCU zeigt gegen Rot-Weiss Köln eine kämpferisch und taktisch starke Leistung und gewinnt gegen den Tabellenführer verdient mit 3:1.

Die Sonne ging über den Uhlenhorster Waldstadion am Samstagnachmittag allmählich unter, da rissen die Hockeyspieler des HTCU die Arme hoch – die Überraschung war perfekt, Tabellenführer Rot-Weiss Köln besiegt. Mit 3:1 (2:1) setzten sich die Männer von Omar Schlingemann durch und verkürzten den Rückstand auf Tabellenplatz zwei, den aktuell der Mannheimer HC belegt, damit auf einen Punkt. Die Chancen auf die Teilnahme am Final-Four sind durch den Heimsieg im Nachholspiel enorm gestiegen.

Der niederländische Coach in Diensten der Mülheimer hatte ein Spiel erwartet, in das sein Team vor allem durch den Kampf finden sollte. Und er sollte Recht behalten. Die Gäste aus der Domstadt übernahmen zu Beginn der Partie vor 600 Zuschauern das Kommando, setzten die Uhlenhorster stark unter Druck, konnte ihre Chancen im ersten Viertel aber nicht verwerten. Allen voran HTCU-Schlussmann Jonas Weißner trieb die Kölner mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Trotz der Nullnummer nach dem ersten Viertel, richtete Omar Schlingemann in der Pause ernste Worte an seine Schützlinge. „Die Körpersprache hat bei einigen nicht gestimmt. Wir durften keine Angst zeigen“, sagte er.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff erwischte die Uhlenhorster dann aber eine kalte Dusche. Nach einer kurzen Ecke von Mathias Müller verwandelte Benedikt Swiatek zur Führung für die Gäste (16.). Zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient. Die Ruhrstädter schüttelten sich aber nur kurz und befreiten sich nun zusehends. Keegan Pereiras Schuss zischte links am Kölner Gehäuse vorbei, anschließend behinderten sich Laurens Halfmann und Malte Hellwig in aussichtsreicher Position gegenseitig.

Weinke bringt HTCU in die Spur

Den „wake-up-call“, wie es Schlingemann im Anschluss nannte, gab es dann in der 25. Minute. Ferdinand Weinke eroberte den Ball im Mittelfeld, trieb ihn durch die Kölner Hälfte und schloss eiskalt zum 1:1 ab. Noch vor dem Pausenpfiff setzten die „Uhlen“ den nächsten Nadelstich. Nach einem Konter über Niklas Bosserhoff, der sich auf der linken Seite durchsetzte und den Ball scharf in die Mitte spielte, stand Laurens Halfmann goldrichtig und verwandelte zur umjubelten Führung (30.).

Ferdi Weinke mit grandiosem Tor zum Ausgleich

Das gab Rückenwind für die zweiten 30 Minuten und so dauerte es nach dem Seitenwechsel auch nur drei Zeigerumdrehungen, ehe Malte Hellwig den mitgelaufenen Gabriel Ho-Garcia fand, der zum 3:1 einschob. Jubel auf der Bank der Mülheimer, die Kölner dagegen zunehmend nervös. Symptomatisch: Mathias Müller ging mit seinen Mitspielern hart ins Gericht, schrie nach einem Fehlpass: „Kannst du nicht bitte einmal da stehen bleiben?“

Köln wirft in der Schlussphase alles nach vorne

Es wurde hitzig, beide Mannschaften sammelten Zeitstrafen. Das junge Mülheimer Team agierte aber abgeklärt, behielt auch in brenzligen Situationen den Überblick, hatte mit Jonas Weißner einen Torwart in Galaform auf dem Platz und ließ sich auch nicht mehr Überrumpeln, als die Gäste schon Minuten vor dem Ende ihren Torhüter vom Feld nahmen.
Die zwei-Tore-Führung brachte das Schlingemann-Team sicher ins Ziel – ganz zur Freude des Übungsleiters: „Ich hatte gehofft, dass das Team es so umsetzt. Dabei ist das Ergebnis fast zweitrangig. Viel wichtiger ist die Art und Weise, wie sich die Mannschaft heute präsentiert hat.“ Ein besonderes Lob bekamen neben Torhüter Weißner die Mittelfeldantreiber Roderick Musters, Tobias Matania und Ferdinand Weinke – die zusammen mit ihren Teamkollegen in der untergehenden Sonne als Sieger das Feld verließen.
HTC Uhlenhorst – Rot-Weiss Köln 3:1 (2:1) HTC Uhlenhorst: Weißner, Sons – Weinke, Weehuizen, Brinkmann, Musters, Gans, Matania, Fürlk, Dukscheer, Halfmann, Bosserhoff, Pereira, Ho-Garcia, Schiffer, Hellwig, Häbel
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