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HERREN DREHEN 0:3-RÜCKSTAND IN KÖLN. DENNOCH PENALTY-NIEDERLAGE IM DM-HALBFINALE
Ein auf und ab der Gefühle durchlebte der HTC Uhlenhorst im entscheidenden und dramatischen DM-Halbfinalspiel bei Rot-Weiß Köln, das die Uhlen im Penalty-Schießen verloren. Einen 0:3-Rückstand zur Pause holten die Mülheimer dabei noch auf, spielten eine fantastische zweite Halbzeit, mussten aber dennoch den Domstädtern den Vortritt ins Endspiel lassen – 6:7 (4:4, 0:3). Der HTCU spielt nun am kommenden Wochenende bei der DM-Endrunde in Düsseldorf gegen den Berliner HC (Samstag, 17 Uhr). Der Sieger dieser Partie steht im Spiel um Platz drei um die Deutsche Meisterschaft. Dort wartet am Sonntag (11.30 Uhr) der Sieger des Duells zwischen dem Mannheimer HC und dem Club an der Alster.
Zum Spiel: Eine frühe Kurze Ecke brachte die Kölner durch Christopher Zeller in Führung, danach entwickelte sich eine offene Partie, in der die Kölner agiler und kaltschnäuziger wirkten. Fabian Bauwens-Adenauer sorgte nach Vorarbeit des starken Tibor Weißenborn fürs 2:0. Danach verpassten die Gäste mehrfach für den Anschlusstreffer zu sorgen. Leusmann per Siebenmeter oder Stralkowski per Ecke hatten den ersten Mülheimer Treffer auf dem Schläger. Christopher Zeller machte es besser – sein Siebenmeter führte zum 3:0 für Köln und zur Halbzeit schien die Messe gelesen.
Die Mülheimer kamen wie verwandelt aus der Kabine. Johannes Schmitz gelang das erhoffte frühe Tor per Ecke, Stralkowski legte per Siebenmeter nach – nur noch 3:2. Doch selbst ein erneuter Treffer per Konter durch Hauke ließ die Uhlen, die eine große Charakterleistung zeigten, nicht verzweifeln. Sie kämpften weiter, angetrieben von hunderten Fans aus der Ruhrstadt, die das Match zu einem Heimspiel machten. Im zweiten Durchgang war der HTCU klar überlegen und machte durchweg das Spiel. Und tatsächlich drehte sich das Ergebnis noch. Rabente und Matania mit einem herrlichen Konter-Lupfer schossen das 4:4 heraus. Weitere Top-Chancen parierte ein Max Winhold ein Weltklasse-Form. Penalty-Schießen.
Hier trafen die ersten beiden Schützen beider Teams (Stralkowski und Rabente für Mülheim), dann lief Bene Fürk an, Keeper Weinhold ging zum Ball und schoss diesen (wohl absichtlich) über die Torauslinie. Hier hätte es wohl Straftor geben müssen, doch Schiedsrichter Tröllsch wertete das anders, was durchaus für Unmut im Mülheimer Lager sorgte. Doch auch Weißenborn verschoss anschließend, so dass der vierte Durchgang entscheiden musste. Hier legte Axer für Köln vor, Keusgen hatte kein Glück.
HTCU-Trainer André Henning: „Es ist natürlich bitter, dass einer der besten Schiedsrichter in Deutschland so eine krasse Fehlentscheidung zu unseren Ungunsten trifft. Ich kann mir diese Entscheidung nicht erklären, außer dass da einfach der Mut fehlt, so eine Entscheidung auch mal gegen den großen Favoriten zu treffen. Wir machen die Niederlage aber beim besten Willen nicht am Schiedsrichter fest. Knackpunkt ist die erste Halbzeit, in der die Kölner den Sieg mehr wollten, gnadenloser waren. Hier haben sie sich die Endspielteilnahme verdient, hier haben sie ihr bestes Hockey gespielt. Es zeichnet diese Kölner Mannschaft aus, ihre starken Augenblicke mit viel Ertrag zu krönen, das macht eine Spitzenmannschaft aus, von daher geht auch mein Glückwunsch Richtung Rot-Weiss. Trotzdem hatten wir unsere Chancen, die wir nicht kaltschnäuzig genug nutzen. So eine Halbzeit darf eben 1:2 aber nicht 0:3 ausgehen. Dennoch, dass wir in dieses Match wiederkommen, in Köln, beim Deutschen Meister, gegen acht Olympiasieger, bei 0:3-Rückstand, beeindruckt mich unheimlich. Mein Team hat großen Charakter, kämpferische, aber vor allem auch spielerische Klasse bewiesen. Wir spielen die Kölner hier eine Halbzeit lang an die Wand, gewinnen die zweite Halbzeit 4:1. Die Entwicklung 2010 ist wirklich überragend. In den vier absolvierten Spielen dieser Halbfinalserie hat Köln uns nur einmal nach regulärer Spielzeit schlagen können. Das spricht für unsere Qualität. Jetzt müssen die Jungs nur schnell wieder aufstehen und sich selbst für die großartige Saison belohnen.“