Bundesligaauftakt für unsere Teams mit tollen Spielen

Unsere Herren entzaubern den Meister
Am zweiten Spieltag in der Feldhockey-Bundealiga kannte der HTC Uhlenhorst keine Scheu vor der halben Nationalmannschaft aus der Domstadt, spielte im heimischen Waldstadion groß auf und entzauberte Rot-Weiss Köln, das es noch am Vortag gegen den Nürnberger im zweistelligen Bereich erledigt hatte.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir jeden Gegner schlagen können“, lautete eine Kernaussage von Trainer Omar Schlingemann mit Blick auf den nahenden Start der Feldhockey-Bundesliga. Gesagt, getan. Am zweiten Spieltag kannte der HTC Uhlenhorst keine Scheu vor der halben Nationalmannschaft aus der Domstadt, spielte im heimischen Waldstadion groß auf und entzauberte Rot-Weiss Köln, das es noch am Vortag gegen den Nürnberger im zweistelligen Bereich erledigt hatte.
„Vor dem Start haben wir gesagt, wenn wir vier Punkte holen, haben wir gute Arbeit gemacht und dürfen zufrieden sein“, freute sich der neue HTCU-Coach über den fast perfekten Auftakt im eigenen Haus.
In der siebten Minute erfolgte im ewig jungen Westderby so etwas wie die Weichenstellung, als der Uhlenhorster Keeper Lennart Küppers die erste Ecke des Kölner Spezialisten Tom Grambusch glänzend entschärfte. Es folgten weitere acht Strafecken für die Gäste vom Rhein. Erst die vorletzte fand ins Ziel, da war es für das oftmalsdpomadig wirkende Starensemble vom Rhein mit seinen vier ehemaligen Uhlenhorster Akteuren bereits zu spät.

Eine Chancenvielfalt gab es in den ersten 35 Minuten, in denen die ersten 20 den Kölnern gehörten, nicht zu verfolgen. Während André Hennings Kölner auf drei Ecken verwiesen, vergaben für die Mülheimer Malte Hellwig (18.) und der auffällig agierende Niklas Bosserhoff (34.) exzellente Chancen. Eine Minute später war es aber so weit. Bei der ersten Ecke für die Uhlen hielt Julius Meyer den Schläger hin und sorgte für die Halbzeitführung.
HTCU mit starkem Pressing
Gleich nach Wiederbeginn hätte Kapitän Thilo Stralkowski per Rebound bei der zweiten Ecke der mit starkem Pressing agierenden Mülheimer aufstocken können, blieb aber an Torwart Victor Aly hängen. Der blieb auch Sieger, als Tobias Matania nach dem gewonnenen Laufduell mit Tom Grambusch zu schwach abschloss. Der dritte Versuch war von Erfolg gekrönt. Allein dieser Treffer war das Eintrittsgeld wert und ging auf das Konto des kanadischen Neuzugangs Keegan Pereira, der sich auf Anhieb in die Herzen der Zuschauer dribbelte und spielte. Der Treffer in der 44. Minute war hohe Kunst und der sichere Beweis, dass der kleine Mann aus Toronto über eine herausragende Technik verfügt. Auch HTCU-Teammanager Horst Stralkowski geriet in der Spätsommersonne ins Schwärmen: „Das freut mich für den Jungen. Er ist ganz ruhig geblieben, ein tolles Tor.“ Nach dem Streich mit dem goldenen Händchen waren die Gastgeber endgültig auf Kurs. In der 52. trat der Stürmer aus Nordamerika wieder auf den Plan, aber der Mitspieler Malte Hellwig kam nicht ganz an den feinen Pass heran.
Die gar nicht so meisterlichen Kölner setzten derweil ihr Eckenfestival fort, aber Tom Grambusch und Christopher Zeller fanden entweder in Küppers ihren Meister oder ließen ihre bekannte Zielgenauigkeit vermissen. Nachdem Zeller in der Schlussminute doch noch getroffen hatte, wurde es in der Schlussphase richtig kurios und hektisch. Die Schiedsrichter, die wegen technischer Probleme auf manuelle Zeitnahme umgestellt hatten, pfiffen die Partie ab. Diskussionen schlossen sich an, in deren Folge entschieden wurde, die Ecke, die aus einem vorausgegangen Fußspiel resultierende Strafecke noch auszuführen. Zeller trat an, zielte aber zu hoch. Der erste Saisonsieg des HTC war amtlich.
„Dominanz und Ballbesitz waren heute nicht so wichtig. Vorrangig war bei uns, auf Null zu spielen. Kompliment an die Jungs, die Arbeit ohne Ball war echt gut, alle haben volle Kanne gekämpft. Lennart Küppers brauchte diese Leistung nach dem gestrigen Spiel gegen Krefeld. Er hat uns diese drei Punkte besorgt“, so ein grundzufriedener Omar Schlingemann.
Ex-HTCU-Trainer André Henning redete nicht um den heißen Brei herum: „Letztlich gibt es nichts zu diskutieren. Wir hatten heute viele Chancen, allein durch die Ecken. Aber wir waren insgesamt zu schwach, als dass wir unserem eigenen Anspruch entsprechend einen Sieg verdient gehabt hätten. Mülheim war heute stark und hat deshalb auch verdient gewonnen.“
Teammanager Horst Stralkowski genoss den Nachmittag in vollen Zügen. „Eine fantastische Leistung, die Jungs sind als Team aufgetreten und das Umschaltspiel war exzellent. Keegan Pereira ist gerade einmal eine Woche bei uns, er wird uns noch viel Freude machen. Das war ein wunderbares Hockeyspiel, das wir nach dem Spielverlauf verdient gewonnen haben.“
HTC Uhlenhorst –
Rot-Weiss Köln 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 (35., KE), 2:0 (44.) Pereira, 2:1 (70., KE) Zeller
HTCU: Küppers, Weißner – Weinke, Weehuizen, Windfeder, Brinkmann, Meyer, Matania, Stralkowski, Fürk, Herzbruch, Schiffer, Nitschke, Bosserhoff, Pereira, Godau, Hellwig
RWK: Aly, Schlich – M. Grambusch, Schöllkopf, Adrians, Trompertz, Hüttermann, Gomoll, T. Grambusch, Schwarzer, Rühr, Zeller, Meurer, Miltkau, Oruz, Müller, Swiatek
Ecken: 1 (1 Tor)/9 (1 Tor)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Göntgen (Kahlenberger HTC)/Sons (TV Jahn Schneverdingen)
Unsere Damen mit Kölnerinnen auf Augenhöhe
Nach dem zweiten Bundesligaspieltag finden sich die Feldhockey-Damen des HTC Uhlenhorst im Tabellenkeller wieder. Der Neuling verlor am Sonntagmittag auch die Partie gegen den Endrundenkandidaten Rot-Weiss Köln. Bei der 0:1 (0:1)-Niederlage vor 120 Zuschauern auf dem oberen Kunstrasenplatz der HTCU-Anlage waren die Mülheimerinnen dem großen Favoriten aber ebenbürtig. Der Gegner kam mit einem blauen Auge davon.

Bereits in der fünften Minute gerieten die Gastgeberinnen mit 0:1 in Führung. Julia Karwatzky hatte eine Strafecke verwandeln können. Die HTCU-Damen reagierten aber keineswegs geschockt. Im Vergleich zum Vortag (1:3 gegen den Düsseldorfer HC) agierten die Mülheimerinnen wesentlich aggressiver in den Zweikämpfen. Die Kölnerinnen hatten große Probleme, ein geordnetes Angriffsspiel aufzuziehen. Mitte des ersten Durchganges hatte Hanna Valentin per Strafecke, den 1:1-Ausgleichstreffer auf dem Schläger. Der Ball wurde abgefälscht und flog rechts am Tor vorbei.
Die Pausenpredigt von Markus Lonnes am Rande des Platzes fiel in ungewöhnlich hoher Lautstärke aus. Der Kölner Trainer war mit der Leistung seines Teams nicht zufrieden. Dies sollte sich auch nicht ändern. Nach dem Schlusspfiff meinte Lonnes: „Wir haben extrem glücklich gewonnen, weil wir die bessere Torfrau hatten. Heute waren wir dem Gegner in vielen Belangen unterlegen. Wir haben schlecht gespielt.“

Nach der Pause schien es so, als seien die Uhlenhorsterinnen in der Ersten Liga angekommen. Sie hatten in mehreren Situationen — insbesondere bei Strafecken — die Chance, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Emma Boermans vergab in einer solchen Szene Mitte der zweiten Halbzeit die größte Möglichkeit. Die 29-jährige Kölner Torfrau Neela Holthausen konnte das Gegentor verhindern. „Das war wie ein verschossener Elfmeter im Fußball. Für das Herausspielen einer größeren Anzahl an Torchancen hätten wir uns in dieser Szene belohnen können“, meinte Mark Spieker. So blieb es beim glücklichen Auswärtssieg für die favorisierten Kölnerinnen.
„Leider haben uns in den beiden Auftaktbegegnungen an diesem Wochenende oft der Mut und die Spielfreude gefehlt. Wir müssen das Spiel mehr gestalten und weniger reagieren. Das Auftaktprogramm war allerdings auch heftig. Immerhin konnten wir die Kölnerinnen etwas ärgern“, sagte die erfahrene HTCU-Spielerin Mirja Zöller, die ergänzte: „Am kommenden Wochenende müssen wir den Schwung mitnehmen und punkten. Ansonsten hängen wir zunächst im Tabellenkeller fest.“
Der Spielplan ist kurios. Die Mülheimerinnen haben am Wochenende erneut zwei Mal Heimrecht. Zunächst ist der TuS Lichterfelde am Uhlenhorst zu Gast (Samstag, 12 Uhr), dann der Berliner HC (Sonntag,, 12 Uhr). Alle drei Teams haben bislang null Punkte.
HTC Uhlenhorst –
Rot-Weiss Köln 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Karwatzky (5., KE)
HTCU: Gudermann (Bartkowiak) – Windfeder, Schaunig, M. Sturm, M. Terber, Valentin, Wahl, Hoffmann, K. Kiefer, M. Martin Pelegrina, T. Martin Pelegrina, Zöller, Birkner, Boermans, Grote, Zengerle
RWK: Holthausen – Heyn, Sprink, Grote, May, Karwatzky, Hauke, Vonhoegen, Gablac, Schröder, Mink, Stöckel, Hüls, Strobel, Pahl
SR: Günnewicht/Scharwächter
Zuschauer: 120
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