Bundesliga-Auftakt der 1. Herren in Mannheim und Köln

Mannheimer HC –
HTC Uhlenhorst 2:2 (2:0)

Der Saisonstart am Samstag am Neckarkanal bescherte den Zuschauern zwei grundsätzlich unterschiedliche Halbzeiten. War im ersten Akt Gastgeber Mannheimer HC unbeirrt und unbedrängt auf dem geraden Weg zum ersten Dreier, zeigte der HTC Uhlenhorst im zweiten Spielabschnitt die Krallen und verdiente sich mit großer Willensstärke und einer geschlossenen Teamleistung den ersten Punkt der frischen Serie.
Uhlen-Trainerin Tina Bachmann sah beim Auftakt Licht und Schatten: „In einer insgesamt schwachen ersten Halbzeit bekommen wir viel zu einfache Gegentore. Die zweite Halbzeit mit schnellem Kombinationsspiel und Tempohockey war von uns schon stark.“
Dass die Gäste aus dem Westen ganz schwer ins Spiel fanden, hatte einen triftigen Grund. Dem Streik der Lokführer geschuldet, musste Teammanager Horst Stralkowski am Freitag die Zugfahrt absagen, am Samstagmorgen ging es mit Privatwagen in Richtung Nordbaden. Nach dreistündiger Fahrt und bei 30 Grad Celsius versuchten die Uhlen die Arbeit aufzunehmen. Der Geist war willig, doch das Fleisch war schwach. Als der HTCU sich ohne Erfolg darin übte, die Orientierung zu finden, lag er bereits nach elf Minuten mit 0:2 hinten. Nichts passte zu diesem Zeitpunkt. Was auch bis zur Halbzeitpause die einseitige Dramaturgie bestimmte. Der MHC hatte alle Trümpfe in der Hand, die Mülheimer sorgten derweil nur einmal für ein Ausrufezeichen, als Angreifer Johannes Schmitz per Stecher den Querbalken traf. „Wir waren nicht präsent und durften uns über das 0:2 nach 35 Minuten nicht beschweren“, sagte Teammanager Horst Stralkowski.
Im zweiten Spielabschnitt wurde Cheftrainerin Tina Bachmann in ihrer Meinung bestätigt, dass ihre Auswahl auch in misslichen Situationen den Kopf nicht in den Sand steckt. Plötzlich war sie da, die zuvor vermisste Präsenz. Die Gäste übernahmen die Spielkontrolle, kamen in Person von Neuzugang Max Godau zum Anschlusstreffer und nach der von U21-Weltmeister Lukas Windfeder verwandelten Strafecke zum Ausgleich. Angesicht der größeren Physis der Uhlenhorster wäre sogar der Siegtreffer möglich gewesen.
„Nach der schlechten ersten Halbzeit musste man nicht gerade große Hoffnung haben, aber die Mannschaft hat sich in das Spiel gekämpft. Der Punktgewinn war am Ende ein Stück weit verdient. Die Jungs geben nicht auf und funktionieren als Team“, so Horst Stralkowski.
Tore: 1:0 (3.) Müller, 2:0 (11., KE) Woesch, 2:1 (55.) Godau, 2:2 (57., KE) Windfeder
HTCU: Küppers, Glees – Rieß, Werner, Windfeder, Weinke, Keusgen, Terber, Matania, Fürk, Herzbruch, Nitschke, Godau, Schmitz, Stralkowski, Fleckhaus, Rohrbach
Ecken: 8 (1 Tor/3 (1 Tor)
Zuschauer: 250 (Anwesende Uhlenhorster vor Ort zählten hier max. 80 Zuschauer – Anmerkung der Uhlenhorster Redaktion…)
Schiedsrichter: C. Deckenbrock/P. Hippler

Intensives Duell gegen RW Köln am Sonntag

Rot-Weiss Köln –
HTC Uhlenhorst 4:3 (1:1)

Der Punktgewinn lag förmlich auf dem Silbertablett, doch Feldhockey-Bundesligist HTC Uhlenhorst stolperte am Sonntag in der Domstadt letztlich über die fehlende Konsequenz in der Defensivarbeit. Nach getaner Arbeit ließen die spielerisch und kämpferisch überzeugenden Schützlinge von Trainerin Tina Bachmann die Köpfe hängen, derweil frohlockte Gastgeber Rot-Weiss Köln angesichts eines Erfolges, der am seidenen Faden hing.
Der Samstag bedeutete hartes Brot für den Rekordmeister. Beim Auftrag Mannheim mussten mehr als zwölf Stunden investiert werden. Beim High Noon in Köln war derweil von Ermüdung keine Spur. Der HTCU setzte von Beginn an mit flüssigem Spiel Akzente, hatte die erste Chance durch Christian Schmiedel und lag nach einer Fehlerkette unversehens hinten. Wegbereiter Benjamin Wess genoss Begleitschutz und auch Torschütze Marco Miltkau wurde nicht konsequent gestört. Keine Spur von Abstimmung in dieser Spielszene.
In der 22. Minute bot sich den Gastgebern die große Chance, weiter auf Distanz zu gehen, doch Sturmführer Christopher Zeller senste den Ball neben das Tor. Ausgleichende Gerechtigkeit für eine mehr als fragwürdige Siebenmeter-Entscheidung.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit nahm das ewig grüne Westduell richtig Fahrt auf. Aus dem Spiel heraus vergab Zeller die nächste Chance, auf der anderen Seite verpufften die ersten beiden Ecken der Gäste, die schließlich mit dem Ausgleich belohnt wurden. Nach Zuspiel von Kapitän Thilo Stralkowski ließ sich Christian Schmiedel nicht lange bitten.
Der Beginn des zweiten Abschnitts stand unter dem Diktat der Bachmann-Auswahl. Gleich zweimal fanden die gut angesetzten Schüsse von Timm Herzbruch nicht das Ziel. Statt der durchaus möglichen Führung hieß es wenig später 2:1 für Rot-Weiss. Nach dem Abpraller von Torhüter Lennart Küppers waren Malte Rieß und Benedikt Fürk nicht gedankenschnell genug und ermöglichten Christoph Menke die frei Schussbahn. Das nächste Geschenk an die Adresse der Gastgeber. Ein weiteres folgte in der 52. Minute. Erneut durfte sich Miltkau im Schusskreis unbedrängt bedienen.
Das warf die Uhlen ebenso wenig aus der Bahn wie die Aktion, in der Herzbruch einen Siebenmeter, mindestens aber eine Strafecke hätte zugesprochen werden müssen. Eine Minute später gab Johannes Schmitz mit dem Anschlusstreffer die richtige Antwort, das sich anschließende Powerplay wurde mit dem Ausgleichstreffer von Tom Brinkmann belohnt. Weitere Chancen schlossen sich an (Rieß und Herzbruch). Doch den Sack machte der Kölner Philipp Zeller zu. Und es war wieder ein Geschenk. Ein solches blieb den Gästen versagt. Schmitz vergab vier Minuten vor dem Ende die Riesenchance. In der Schlussminute parierte Victor Aly die Ecke von Lukas Windfeder. Es sollte nicht sein.
Tore: 1:0 (12.) Miltkau, 1:1 (30.) Schmiedel, 2:1 (39.) Ch. Menke, 3:1 (51.) Miltkau, 3:2 (53.) Schmitz, 3:3 (61.) T. Brinkmann, 4:3 (63.) Ph. Zeller
RWK: Aly, Schlich – T. Grambusch, Wess, Thiel, Ph. Zeller, Müller, M. Grambusch, St. Menke, Scholten, Schöllkopf, Ch. Menke, Hüttermann, Chorus, Adrians, Ch. Zeller, Miltkau
HTCU: Küppers, Glees – Rieß, Weinke, Werner, Windfeder, T. Brinkmann, Keusgen, Matania, Fürk, Herzbruch, Nitschke, Schmitz, Stralkowski, Fleckhaus, Schmiedel, Rohrbach
Ecken: 0 (0 Tore)/(3 (0 Tore)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: S. Keiber/S. Sohns
Gerd Böttner, www.derwesten.de