1. Damen: Der Zweikampf geht weiter

Als am kühlen April-Sonntag im Norden Showtime ausgerufen wurde, war mit einem Trefferfestival nicht unbedingt zu rechnen, schließlich trafen im Topspiel der Zweiten Feldhockey-Bundesliga mit Gastgeber Klipper Hamburg und Tabellenführer HTC Uhlenhorst die besten Abwehrreihen der Liga im direkten Duell aufeinander. Dass die Partie nach 70 Minuten in ein torloses Unentschieden mündete, spielt mehr der Auswahl des Mülheimer Trainers Hanns-Peter Windfeder in die Karten. Bei Punktgleichheit bleiben die Uhlenhorsterinnen, die am Samstag mit dem 3:0 (1:0) beim Schlusslicht Hamburger Polo Club vorlegt hatten, aufgrund des weitaus besseren Torverhältnisses an der Tabellenspitze und dürften im Aufstiegsrennen kaum noch aufzuhalten sein.

Dinah Grote erzielte das frühe 1:0 gegen Polo Hamburg

Obwohl für die Gäste von der Ruhr beim Doppelschlag an der Elbe mit der Partie beim Schlusslicht und dem Match beim Verfolger eine grundverschiedene Aufgabenstellung Gültigkeit besaß, waren die Spielverläufe identisch. „Spielerisch, taktisch und athletisch waren wir in beiden Spielen überlegen. Die Klipper-Spielerinnen verstehen sich aber auch auf die Defensivarbeit und haben mit Mann und Maus verteidigt“, lautete das Fazit von Hanns-Peter Windfeder, der seine Auswahl lobte („Der Reifeprozess meiner jungen Mannschaft ist deutlich zu erkennen, sie operiert unter Druck ganz anders als noch vor einem Jahr.“), freilich ein Haar in der Suppe ausmachte: „Heute hat es im Torabschluss gemangelt. Bei unseren zahlreichen Ecken haben wir zu fahrig agiert, natürlich fehlte auch das nötige Quäntchen Glück.“ Am Ende des Tages standen bei den Uhlenhorsterinnen zwölf Chancen zu Buche, während die Gastgeberinnen dreimal vor Torhüterin Lena Grabowski, die zur Stelle war, als sie gebraucht wurde, auftauchten.
Viel häufiger im Mittelpunkt stand Nora Rabe. „Sie war heute ein Garant für den Punktgewinn“, lobte Alexander Brasche die starke Klipper-Schlussfrau. Der Hamburger Teammanager weiter: „Unsere Taktik, mit einer gut gestaffelten Abwehr zu spielen und auf Konter zu setzen, ging auf.“
Polo-Torhüterin in Glanzform
Die Partie am Vortag im Polo Club war an Einseitigkeit nicht zu überbieten. Gegen den in allen Belangen hochüberlegenen HTCU erspielten sich die Hanseatinnen nicht eine nennenswerte Torchancen und sahen sich mit einem Dauerangriff konfrontiert. Dass die Gastgeberinnen am Ende der Veranstaltung mit drei Gegentreffern blendend bedient waren, hatten sie allein ihrer Torhüterin zu verdanken. Die 113-malige Nationalspielerin Kristina Joana Reynolds hielt bei der einseitigen Regie, was irgendwie zu halten war.
Mit der Ausbeute am Wochenende war der Chefcoach absolut zufrieden: „Wir wollten als Tabellenführer zurück nach Mülheim fahren, das ist uns gelungen. Wir haben alles selbst in der Hand und werden die kommenden Aufgaben mit aller Konsequenz und Konzentration angehen.“
So geht es für den Tabellenführer weiter: Samstag, 30. April, 16 Uhr: HTCU – Club Raffelberg. Samstag, 7. Mai, 16 Uhr; HTCU – Blau-Weiß Köln. Samstag, 21. Mai, 14 Uhr: Bonner THV – HTCU. Samstag, 28. Mai, 16 Uhr: HTCU – Hannover 78. Sonntag, 12. Juli, 11.30 Uhr: TG Heimfeld – HTCU.
Gerd Böttner, www.derwesten.de