Flop im Hallenhockey-Halbfinale

WAZ-Bericht:

Uhlen am Ende chancenlos

Das Hockeyteam des HTC Uhlenhorst, das in den Hallenbundesliga-Punktspielen und im Viertelfinale über sich hinausgewachsen war, leistete sich in Berlin bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Halbfinale einen Flop.
Die Mülheimer unterlagen in der Max-Schmeling-Halle vor knapp 3000 Zuschauern dem in allen Belangen besseren Mannheimer HC (MHC) deutlich mit 6:13 (3:6) Toren. Mannheim holte dann tags darauf mit einem knappen 4:3-Finalerfolg nach Verlängerung über den Harvestehuder THC den Meistertitel.
HTCU-Trainer André Henning ärgerte sich darüber, dass es seiner Mannschaft nie gelang, ihr taktisches Konzept umzusetzen. Der MHC konnte seinen Stil ungehindert durchsetzen und wurde dabei von den Uhlen, denen zahlreiche technische Patzer und Fehlpässe unterliefen, unfreiwillig unterstützt.
Schon der Start in das Match um den Final-Einzug ging für die Uhlenhorster völlig schief. Der MHC machte von Beginn an Druck und der HTC ließ sich überrollen.
In der ersten Minute gelang dem Tschechen Stepan Bernatek, mit insgesamt fünf Toren und vielen tollen Angriffsaktionen Mannheims Star in der Offensive, die 1:0-Führung. Drei Minuten später holte der Südgruppen-Sieger eine Strafecke heraus, die Michael Purps zum 2:0 verwandelte.
Was HTCU-Trainer Henning seinen Mannen als Erfolgsrezept mit auf den Weg gegeben hatte, wurde nicht von diesen, sondern vom Gegner befolgt. Aus einer gut gestaffelten Abwehr heraus spielte der MHC wirkungsvolles Pressing.
Von der siebten bis zur 15. Minute nahmen die Angriffsaktionen der Uhlen dann endlich Fahrt auf. Durch Tore von Tim Leusmann, Jannik Otto und Jan Gehlen wurde aus dem 0:2-Rückstand ein 3:3-Gleichstand. Doch der HTCU-Trainer war selbst mit dem, was er in dieser besseren Mülheimer Phase zu sehen bekam, am Ende nicht zufrieden. „Da die geplante Mixtur aus Raum- und Manndeckung nicht funktionierte, gab es in der Defenisve weiterhin immer wieder Lücken“, so André Henning.
Gegner Mannheim nutzte diese Schwäche, führte zur Pause mit 6:3 und legte in der zweiten Hälfte erneut einen Blitzstart hin. Bis zur 52. Minute war der MHC mit 12:4 Toren enteilt, der HTCU lief nur noch hinterher und musste sich am Ende mit 6:13 geschlagen geben.
Routinier Jan Gehlen spielte mit großem Einsatz
Keeper Tim Welsch, der den überragenden Mannheimer Stürmer Stepan Bernatek mehrmals scheitern ließ, zählte zu den wenigen Uhlen, die sich am Samstag wenigstens annähernd in Halbfinalform präsentierten. Das galt auch noch für den mit großem Einsatz agierenden Routinier Jan Gehlen und Thilo Stralkowski, der taktische Cleverness bewies.
In Berlin ließ die Uhlenhorster Mannschaft fast sämtliche in den Bundesligapartien gezeigten Qualitäten vermissen. Sie brachte sich damit selbst um den Lohn für eine gute Saisonleistung. Niedergeschlagen veließ die Mannschaft nach dem Halbfinal-Flop das Spielfeld. Die 150 mitgereisten Mülheimer Hockeyfans waren maßlos enttäuscht.
Trainer Henning spach von der schlechtesten Saisonleistung
Nach der deutlichen Niederlage im Halbfinale gegen Mannheim fand der Uhlenhorster Trainer André Henning keine Erklärung für das taktische Tohuwabohu im Mülheimer Team. „Der MHC hat nichts Außergewöhnliches gespielt. Wir hatten einen guten Plan dagegen. Der wurde aber nicht umgesetzt“, sagte Henning und fügte hinzu: „Wir hatten in der zweiten Hälfte extrem wenig Torchancen. Am Ende gab es auch kein Aufbäumen mehr.“ Sein Fazit lautete: „So eine schlechte Leistung wie im Halbfinale haben wir in der gesamten Saison nicht geboten.“
MHC-Trainer Torsten Althoff meinte nach dem Mannheimer Sieg „Die Höhe des Ergebnisses spielt überhaupt keine Rolle. Was zählt, ist, dass wir gewonnen haben und jetzt im Finale stehen.“
Quelle: WAZ Mülheim – derwesten.de (Gaby Rüter)